Vollun im Agrotingongau der Grafschaft Emsland

Die sächsische Landnahme (etwa 650 n. Chr.) brachte dem Emsland die Einteilung in Gaue. Unsere Gemeinde gehörte zusammen mit Meppen zum Gau Agrotingon (Schönhoff, Emslandbuch 1928 S. 54; Agrotingon = von Flusssandbewohnern bewohnt). In fränkischer Zeit wurde die Bindung an den größeren Ort Meppen sehr stark. Politisch gehörte unser Heimatdorf zur Grafschaft Emsland, kirchlich zu der um 800 errichteten königlichen Missionsstation Meppen (cellula iuris regii), deren geistlicher Oberherr der Bischof von Osnabrück war. Fullens erste Pfarrkirche hat also in Meppen gestanden, und zwar an der Stelle der heutigen Propsteikirche, die erst später erbaut worden ist. Auch wirtschaftlich sind die Bauernschaften der Umgebung mit Meppen verbunden. Das Verzeichnis der Gerechtsame des alten Haupthofes Meppen zeigt Abhängigkeiten auch in Fullen, ebenso das Corveyer Heberegister. Kein Wunder, wenn in dieser Zeit und in diesem Zusammenhang auch der Name Fullen (vollun) zum ersten Mal 854 erwähnt wird.


Aus den Emsland-Veröffentlichungen von Eugen Kotte.

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