Fullen an der Ems

Beide Gemeinden Fullen liegen im westlichen Teil des Landkreises Meppen (jetzt Teil des Landkreises Emsland), links der Ems, an dem spätestens in römischer Zeit bekannten Heer- und Handelsweg von Westfalen über Ostfriesland zur Nordsee. Wie viele alte, am frühgeschichtlichen Nord-Süd-Handelsweg gelegene Emsdörfer sind auch die beiden Dörfer Fullen in die Emsdünen gebaut, wo sich zunächst Einzelgehöfte zu Bauernschaften und dann zu kleinen Haufendörfern rein bäuerlicher Prägung zusammengefunden haben.

Das alte Emstal hat sich im Laufe der Zeit verändert. Ursprünglich teilte sich die Ems westlich von Meppen, am Bramberg, in zwei Arme, die sich nördlich der jetzigen Stadt wieder vereinigten. Der westliche, wohl ältere Flussarm führte zwischen Esterfeld (Im alten Esteresch (Siedlung des Ezi) liegt noch heute der Esterhof, der ursprünglich in dem gemeindefreien Land zwischen Meppen und Fullen lag und dann zur Gemeinde Groß Fullen geschlagen wurde) und Fullen hindurch. Rest finden wir trotz der Entwässerungsmaßnahmen noch heute im Jammertal. Es sind die Niederungen, die bis vor einigen Jahrzehnten die Weiden zwischen Fullen und Meppen versumpfen ließen und früher besonders bei Hochwasser die Stadt Meppen von dem alten linksemsischen Handelsweg trennten. Erst vor ca. 200 Jahren entstand der flutfreie Schullendamm. Ein Fullen an der Ems hat es also gegeben, auch wenn darüber Jahrhunderte ins Land gegangen sind. Der Beginn der Versandung und Abschnürung dieses Teils der Ems wird schon um 10.000 v. Chr. angesetzt.


Aus den Emsland-Veröffentlichungen von Eugen Kotte.

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