Emslandlager in Fullen

Im Jahre 1938 wurde vom damaligen Reichsarbeitsdienst u. a. am Wasserwerk das Lager 10 (von insgesamt 15 Emslandlagern) gebaut, um die Urbarmachung des Moores voranzutreiben. Schon sehr bald wurde das Lager umgenutzt für die Unterbringung von Häftlingen, Kriegsgefangenen verschiedener Nationen und auch zeitweise für viele italienische Militär-internierte mit hohem Offiziersanteil. Die Insassen wurden zu diversen Arbeitseinsätzen herangezogen. Schlechte Arbeits- und Unterbringungsbedingungen sowie Schikanen durch die Aufseher führten zu vielen Todesfällen, welche auf dem Lagerfriedhof beerdigt wurden.

Das Lager Fullen wurde im April 1945 durch polnische Truppen befreit und später abgerissen, so dass nur noch der ehemalige Lagerfriedhof besteht. Dieser Friedhof an der Weststraße in Groß Fullen gelegen ist heute eine Kriegsgräberstätte und wird im Volksmund "Russenfriedhof" genannt. Derzeit ruhen dort noch über 1.600 Tote, überwiegend Sowjetbürger. Von den auf diesem Friedhof beerdigten Personen wurden die namentlich bekannten italienischen Todesopfer später zum großen Teil umgebettet auf den Ehrenfriedhof in Hamburg-Ojendorf, einige auch nach Italien überführt.

Hier noch einige Bilder der "Kriegsgräberanlage" Fullen. Mehr zu diesem Thema ist im Buch "1150 Jahre Groß und Klein Fullen" (Herausgeber: Heimatverein Fullen und Arbeitskreis der 1150 Jahrfeier) nachzulesen. Zu den Emslandlagern gibt es ausführlichere Infos im Internet unter: http://www.diz-emslandlager.de/

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