Römische Spuren

Erst in geschichtlicher Zeit, die wir auf Grund schriftlicher Zeugnisse nachprüfen können, erhalten wir genauere Kunde von unseren Vorfahren. So berichten die Römer von den im Emsland wohnenden Amsivariern, die um 60 n. Chr. von den Chauken verdrängt wurden. Gut 100 Jahre später hat der Mann gelebt, dessen Leiche im Jahre 1900 an der Grenze von Groß Fullen nach Neu Versen gefunden wurde. Es handelt sich um eine Moorleiche, die wegen der langen, jetzt rotbraunen Haare unter der Bezeichnung "Roter Franz" bekannt ist. Dieser Mensch, auch "Mann aus Groß Fullen" genannt, ist noch im Landesmuseum in Hannover zu sehen. Aus der gleichen Zeit (etwa 150 n. Chr.) stammt eine kleine, im März des Jahres 1800 in Klein Fullen gefundene römische Bronzestatue (La Baume "Die römische Satyr-Statuette von Klein Fullen", im Emsland-Jahrbuch 3/4), die durch die Ausstellung "Römer am Rhein" (1968 in Köln) wieder bekannter geworden ist. Das Fundprotokoll berichtet, dass "bey Gelegenheit des umhauens einer hundertjährigen Eiche unmittelbar an dessen Wurzel ... die Holzhauer eine Figur aus Erz etwa 10 Zoll hoch" entdeckt haben. Die Statuette war leicht beschädigt. Sie geriet durch Kauf letztlich an das Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Münster, wo sie sich noch befindet. Es überrascht nicht, dass dieser Fund an einem in der Frühzeit wichtigen Heer- und Handelsweg gemacht worden ist. Man kann vermuten, dass Händler oder germanische Söldner die Statue mitgebracht haben.


Aus den Emsland-Veröffentlichungen von Eugen Kotte.

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