Dieser Festzug wurde erstmals 1951 bei uns gehalten und ist seitdem zu einem festen Bestandteil des hiesigen Brauchtums geworden. Er findet gewöhnlich am 4. Dezember statt, da man einen Teil der Musikkapelle des Kolpingvereins Meppen benötigt. Die Meppener Musiker sind aber am Vorabend des Festes des hl. Nikolaus infolge der gleichen Veranstaltung in Meppen verhindert. Die Einführung des Nikolauszuges hatte folgenden Grund:
In der Stadt Meppen ist der Nikolauszug am 5. Dezember jeden Jahres ein alter Brauch. Noch vor 20 Jahren begaben sich viele Mütter unserer Gemeinde mit ihren Kindern an diesem Tag nach Meppen, um den Festzug zu sehen. Der Andrang der Leute war groß, meistens konnte nur eine hintere Zuschauerreihe erwischt werden, so dass es schon eine Strapaze war, wenn die Mutter mit dem Kind auf dem Arm eine Stunde stand, um für einen Augenblick den Festwagen und die Trabanten des "hillgen" Mannes zu sehen. Der "Meppener Nikolaus" aber konnte dem frierenden Fullener Kind nicht einmal ein "Klaosmänntken" reichen. Das wurde anders, als Hauptlehrer Kotte 1950 nach Groß Fullen kam. Es gelang, für die Gemeinde einen eigenen Nikolauszug zu schaffen. Viele boten sich zur Mitarbeit an, besonders Hermann Thyen, der spätere langjährige Bürgermeister von Groß Fullen. In jedem Jahr begrüßen nun unsere Schulkinder den hl. Nikolaus am Dorfausgang nach Schöninghsdorf und bereiten ihm unter Mitwirkung der Kolpingkapelle aus Meppen und dem Gesang der alten Nikolauslieder einen Festzug durch das Dorf bis zum Kirchplatz. Hier zeigen sie durch Vortrag und Lied, was sie erlernt haben, und dann spricht der heilige Mann und lässt schließlich an jedes Kind seine Geschenke verteilen.
Aus den Emsland-Veröffentlichungen von Eugen Kotte.
Anmerkung: Aktuell wird der Nikolaus nicht mehr am Dorfeingang abgeholt, sondern auf der Kreuzung "Schöninghsdorfer Str." und "Am Kornhof". Hier noch einige Bilder von Heinz Rüther:
 |
 |
 |
 |
Hier noch einige weitere Bilder von diversen "Nikolausfeiern" in Fullen.