Vom Gehalt eines Dorfschullehrers

Die Einnahme eines Dorfschullehrers waren in der Regel sehr knapp bemessen. Ein festes Gehalt gab es zunächst nicht; die Lehrer wurden nach der Zahl der Schüler bezahlt, deren Eltern ein Schulgeld entrichten mussten.

So sahen sich die Lehrer nach einer festen Bezahlung um. In der Stadt erteilten sie nachmittags häufig Musikunterricht, auf dem Lande verband man das Küsteramt mit dem des Lehrers. Johann Heinrich Steffens versorgte sich selbst: Er kaufte 1851 einen kleinen Kotten, dessen Besitz er nach und nach erweiterte, so dass er leben konnte.

Mit der besseren Ausbildung durch den Besuch der Normalschule in Osnabrück hob sich auch die Bezahlung. Wenn noch vor 1700 die Lehrer im Emsland 15 bis 20 Taler verdienten, so ist in Klein Fullen 1861 bereits von 110 Talern die Rede. Davon zahlte inzwischen die Gemeinde aus ihrer Kasse 40 Taler, der Staat (damals Hannover) 30 Taler, und der Rest musste von den Eltern der Kinder aufgebracht werden. 1867, also schon bei den Preußen, erhält der Lehrer 160 Taler und 1879 gar 625 Mark. 1906 vereinheitlicht der preußische Staat die Lehrerbesoldung: ein alleinstehender Lehrer auf dem Dorf erhält 1100 Mark, davon 300 Mark als Staatszuschuss. Die Misere wird endgültig erst in der Zeit des Wirtschaftswunders verbessert.

Zurück zur "Schulisches"-Hauptseite

Zurück zur Auswahlseite