Die Jagdgenossenschaft Klein Fullen

Nach den hier noch vorliegenden Unterlagen hat am 18. August des Jahres 1865 zwischen den Gemeinden Groß Fullen und Klein Fullen sowie den Rühlern und den Versenern eine jagdliche Grenzfeststellung stattgefunden. Die Niederschrift dieser Grenzfeststellung wurde durch den damaligen Amtsvogt "Pro registratum" Schärpenborg vollzogen und am 21. August 1865 vom Herzoglich Arenbergischen Amt bestätigt. Der Jagdvorstand zu dieser Zeit bestand aus dem Jagdvorsteher Kennepohl und den Beigeordneten Koiter und Hermann Brüning. Leider sind Jagdpächter oder Feldhüter aus dieser Zeit nicht bekannt. Am 18. August 1895 wurde ein Jagdpachtvertrag zwischen den damaligen Gemeinden Klein Fullen, vertreten durch den Gemeindevorsteher Robben und von den Jagdpächtern Johann Josef Heyl, Dr. Fr. Kerckhoff und Ludwig Borgas unterzeichnet. Der Pachtpreis belief sich zu dieser Zeit auf jährlich 90 Mark.

Zu Beginn des Jahres 1965 wurde unter den Jagdgenossen die Meinung vertreten, eine Maschinengemeinschaft ins Leben zu rufen. Dies geschah dann auch im Frühjahr des gleichen Jahres. Zunächst wurde ein Güllefass angeschafft. Die Maschinengemeinschaft, bestehend nunmehr aus mehreren landwirtschaftlichen Maschinen, hat sich ausgezeichnet bewährt.

Der im gemeinschaftlichen Jagdbezirk der Gemeinde Klein Fullen vorhandene Wildbestand war zu dieser Zeit recht gut. Die Hühnerstrecken waren ausgezeichnet und auch die Strecken der Hasen und der Wildkaninchen konnten sich sehen lassen. Der Fasan war auf dem Vormarsch. Da aber nun einige Wilderer in den Feld- und Moorgebieten des Emslandes ihr Unwesen trieben, beantragten die Jagdpächter Dr. Bode und Herr von Basum die Bestellung eines Jagdaufsehers im Jahre 1968 beim Landkreis Meppen. Dies wurde der Regierungshauptsekretär und Kriminalobermeister Heinz Grabbe.

Durch Verfügung des Landkreises Meppen vom 28.01.1972 behielt die damalige Gemeinde Klein Fullen nach der Gründung der Gemeinde Emslage im Jahr 1970 ihre Selbständigkeit als Jagdgenossenschaft Klein Fullen, die auch nach der Gebietsreform im Jahr 1974 - Aufteilung der Gemeinde Emslage nach Meppen und zum Twist - ihre Selbständigkeit behielt.

Ab April 1975 war Herr Dr. Hans-Carl Bode aus Meppen alleiniger Pächter des Jagdbezirks Klein Fullen. Der Jagdpachtvertrag wurde seinerzeit unterzeichnet von dem Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft Heinrich Schepergerdes und den Beigeordneten Heinrich Ewers und Heinrich Niers. Im Januar des Jahres 1984 wurde nach Ablauf des vorgenannten Jagdpachtvertrages von der Jagdgenossenschaft Klein Fullen, vertreten durch die Vorstandsmitglieder Schepergerdes, Ewers und Gebken, das bestehende Jagdpachtverhältnis für weitere neun Jahre an den bisherigen Jagdpächter verlängert. Ab dem 01.04.1993 pachteten die Herren Dr. Hans-Carl Bode jun. und Dr. Hans-Carl Bode sen. für weitere neun Jahre die Jagdnutzung. Mittels eines Zusatzvertrages zum vorgenannten Jagdpachtvertrag trat ein weiterer Pächter, Herr Karl Ludwig Bode, ab dem 01.04.1996 in diesen Jagdpachtvertrag ein. Dieser Jagdpachtvertrag über den gemeinschaftlichen Jagdbezirk der Jagdgenossenschaft Klein Fullen mit einer Fläche von 979 ha wurde mit Wirkung zum 01.04.2002 für weitere neun Jahre vom Jagdvorstand verlängert.

Im Verlauf der letzten Jahre haben sich mit der Führung der Jagdgenossenschaft und der Maschinengemeinschaft durch ihre Mitarbeit in den jeweiligen Vorständen nachfolgend aufgeführte Jagdgenossen Verdienste erworben:

Zeitraum Vorsitzender Beisitzer Beisitzer Beisitzer
1975 -1983 Heinrich Schepergerdes Heinrich Ewers Heinrich Niers Gerhard Gebken
1984 - 1988 Hermann Steffens Bernhard Bruns Hubert Burchert Gerhard Gebken
1989 - 1993 Hermann Steffens Bernhard Bruns Hubert Burchert -
1993 - 1997 Hermann Steffens Bernhard Bruns Heinz Voß -
1997 - 2001 Hermann Steffens Bernhard Bruns Clemens Teismann -
2001 - 2004 Hermann Steffens Bernhard Bruns Clemens Teismann -


Entnommen einem Beitrag (gekürzt) von Hermann Steffens im Buch "1150 Jahre Groß & Klein Fullen".

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